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Frage von U. K.: Bei einer 36-jährigen Patientin bestehen seit einigen Wochen schmerzhafte Schwellungen an den Fingergrund- und -mittelgelenken mit Morgensteifigkeit. Könnte es sich dabei um eine rheumatoide Arthritis handeln?
MMW-Experte Dr. Stiefelhagen: Diese Angaben sind sehr typisch für den Beginn einer rheumatoiden Arthritis. Definitionsgemäß sollten die Gelenkbeschwerden aber mindestens sechs Wochen bestehen. Zur weiteren Abklärung empfehle ich die Bestimmung der Entzündungsparameter (CRP, BSG), die typischerweise erhöht sind. Zur Abrundung der Diagnostik können außerdem die Rheumafaktoren und die Anti-CCP-Antikörper bestimmt werden. Diese sind jedoch nicht in jedem Falle positiv, d.h. ein negatives Ergebnis schließt eine rheumatoide Arthritis nicht aus. Grundsätzlich sollten Sie die Patientin bei dieser Befundkonstellation möglichst rasch einem Rheumatologen vorstellen, damit frühzeitig eine antientzündliche Basistherapie eingeleitet werden kann.
MMW-Experte Prof. Füeßl: Mit den neuen, 2010 entwickelten Klassifikationskriterien der amerikanischen und europäischen Gesellschaften für Rheumatologie, welche als wesentliche Neuerung die Antikörper gegen citrullinierte Peptid-/Protein-Antigene (ACPA) mit in die Kriterienliste aufgenommen haben, wurde die Frühdiagnostik der rheumatoiden Arthritis auf wesentlich sicherere Beine gestellt. Anhand dieser Kriterien muss man bei dieser Patientin evtl. sechs Punkte konstatieren und kann somit die Diagnose einer rheumatoiden Arthritis stellen. Allerdings müssen dazu noch drei zusätzliche Kriterien erfüllt sein: Es muss eine sichere Synovitis vorliegen, Differenzialdiagnosen müssen ausgeschlossen sein und radiologische Veränderungen müssen natürlich fehlen. Insbesondere der zweite Punkt macht klar, dass zur Diagnosestellung doch eine gewisse rheumatologische Expertise vorhanden sein muss.
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Ist das eine rheumatoide Arthritis?. MMW - Fortschritte der Medizin 154, 20 (2012). https://doi.org/10.1007/s15006-012-0660-8
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