Avoid common mistakes on your manuscript.
Dr. med. H.S., Arzt für Allgemeinmedizin, KVB: Ich betreue derzeit zwei Tumorpatienten, die aus medizinisch zwingenden Gründen nur noch über den Port ernährt werden können. Die Sondennahrung und das Zubehör (Infusionsset etc.) werden über einen so genannten Ernährungsberater geliefert. Mir obliegt nur noch die Rezeptur. Eine Kostenkontrolle ist praktisch unmöglich, obgleich zumindest die Sondennahrung voll in die Arzneimittelkosten schlägt. Wie bekomme ich den Sachverhalt in den Griff?
Antwort: Sie sprechen ein leidiges und gleichzeitig schwieriges Kapitel an. In der Regel werden die Patienten in der Klinik auf eine entsprechende Sondennahrung eingestellt und bei Entlassung der meist firmenassoziierte Ernährungsberater zur „Übernahme“ des Patienten informiert. Der Austausch der Sondennahrung alleine unter Kostengesichtspunkten ist nicht ganz unproblematisch. Sie müssen aber auf keinen Fall über den Ernährungsberater gehen. Sie können auch über eine Apotheke beziehen lassen und so unter Umständen die Beratungskompetenz des Apothekers in Anspruch nehmen. Gleichzeitig ist so eine leichtere Kostenkontrolle möglich.
Manche Kassenärztlichen Vereinigungen haben in ihrem Mitarbeiterstab Beratungsapotheker. Diese helfen unter Umständen beim Preisvergleich und können oft auf Übersichtslisten gleichwertiger Sondennahrung zu günstigeren Preisen zurückgreifen.
Auf jeden Fall sollte zur Kostenkontrolle eine Kopie des taxierten Rezeptes verlangt werden. In jedem Fall ist die Verordnung von „Infusionssets“ zu vermeiden. Hierin befinden sich oft Hilfsmittel wie Desinfektionsmittel oder Handschuhe, die nicht zu den verordnungsfähigen Hilfsmitteln gehören. Sie werden deshalb sehr schnell in den Regress gestellt, da „teure“ Patienten zu einer Prüfung der Verordnung durch Kassenmitarbeiter geradezu herausfordern. Hilfsmittel wie Überleitungssonden müssen auf jeden Fall getrennt von der Sondennahrung — diese zählt ins Arzneimittelbudget — verordnet werden mit Ankreuzen der Ziffer „7“. Wird dies nicht beachtet, landen auch Hilfsmittel im Arzneimittelbudget!
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Walbert, H. Wie bekomme ich die Kosten in den Griff?. MMW - Fortschritte der Medizin 154, 10 (2012). https://doi.org/10.1007/s15006-012-0653-7
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s15006-012-0653-7