Eine unbehandelte HIV-Infektion wirkt sich offenbar ungünstig auf den Abbau von Alkohol aus. Wie Forscher aus San Francisco vermuten, schädigt das HI-Virus das Darmepithel; dadurch wird weniger Alkohol verstoffwechselt. Mit Beginn einer antiretroviralen Therapie (ART) scheint sich diese Situation zu bessern. In ihrer kleinen Pilotstudie hatten die Forscher um Elinore McCance-Katz ihren insgesamt 15 Probanden vor sowie zwei Wochen nach Therapiebeginn oral je 1 g/kg Alkohol verabreicht und jeweils nach acht Stunden den Blutspiegel gemessen. Drei der Teilnehmer wiesen eine HCV-Koinfektion auf, ihre Leberfunktion war jedoch normal. Die mittlere Alkoholkonzentration im Blut vor Therapiestart lag bei 131 mg/dl. Nach zwei Wochen ART wurden 116 mg/dl gemessen (p = 0,015). Dagegen beeinflusste die HIV-Therapie weder die Abbaugeschwindigkeit noch das „Rauschgefühl“. Die Forscher fordern nun, bei noch unbehandelten HIV-Infizierten besonders auf riskanten Alkoholkonsum zu achten.