Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel entsteht, weil losgelöste Otolithen in den hinteren Bogengang hineingeraten und dort das Sinnesepithel reizen. Dies lässt sich provozieren, indem man den Patienten mit aufrechtem Oberkörper und seitlich herunter hängenden Beinen auf die Untersuchungsliege setzt und seinen Kopf um 45° zur nicht betroffenen Seite dreht. Damit rückt der um 45° nach dorsal gedrehte hintere Bogengang in die Frontalebene. Nun kippt der Arzt den Oberkörper des Patienten rasch in Richtung der betroffenen Seite in die horizontale Lage. Ist der dadurch ausgelöste Schwindel abgeklungen, kann gleich das therapeutische Manöver angeschlossen werden, bei dem man den Patienten mit unveränderter Kopfhaltung über die Mittelposition rasch auf die andere Seite kippt. Dadurch werden die Otolithen aus dem Bogengang heraus geschleudert. Allerdings klappt dies nicht immer beim ersten Versuch.

Die meisten Patienten mit einem Lagerungsschwindel vermuten als Ursache ein Kreislaufproblem bis hin zum Schlaganfall, und werden dieses Manöver nur verstehen, wenn Sie ihnen die eigentliche Ursache gut erklären: „Die losgelösten Steinchen verursachen eine Fehlmeldung Ihres Gleichgewichtsorgans, die den fürchterlichen, aber harmlosen Schwindel hervorruft. Ich werde jetzt versuchen, diese Steinchen durch ein Kippmanöver wieder von dort zu entfernen.“ Hat der Patient genau verstanden, was er tun soll und wozu dies gut ist, kann er das Manöver auch zu Hause bei Bedarf selbst durchführen.