Nach wie vor weisen Millionen von Hypertonikern auch unter Therapie zu hohe Blutdruckwerte auf. Um die Situation zu verbessern, empfiehlt Kardiologe Prof. Heribert Schunkert, Universität Lübeck, früher Fixkombinationen einzusetzen.
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_ In Europa gibt es 80 Millionen Hypertoniker, 40 Millionen werden behandelt, 30 Millionen erreichen ihre Zielwerte nicht. Deutschland macht hier keine Ausnahme, wie Schunkert auf einer Pressekonferenz beim ACC-Kongress betonte. Wenn wir hier besser würden, könnten viele Schlaganfälle und vorzeitige Todesfälle verhindert werden.
Einen Schlüssel zum Erfolg sieht Schunkert im frühen Einsatz von Fixkombinationen: „Die Studie von Brown et al. (Lancet 2011) zeigt, dass der sofortige Einsatz einer Fixkombination gegenüber der Therapie mit Einzelsubstanzen sehr viel schneller den Blutdruck senkt und nach 32 Wochen auch eine bessere Blutdrucksenkung erzielt“. Zwei Drittel aller Hochdruckpatienten benötigen eine Kombinationsbehandlung.
Wann ist die primäre Fixkombination indiziert? Schunkert: „Bei vorbehandelten Hypertonikern frage ich erst einmal, was sie bisher genommen haben, und prüfe durch Patientenselbstmessung im Tagesverlauf, ob der Blutdruck konstant erhöht ist oder schwankt. Bei konstant erhöhten Werten verordne ich dann gleich eine Fixkombination.“ Denn Fixkombinationen verbessern die Therapietreue deutlich (Bangalore et al. Am J Med 2007; Kaiser E et al. Poster ESH 2011).
Von Anfang bis Ende mit einer Tablette täglich
Eine Compliance-förderliche Hochdrucktherapie mit einer Tablette täglich von der Monotherapie bis zur hoch dosierten Dreifachkombination bieten Co-Diovan®, Exforge® und Exforge HCT®. Bei Patienten mit Herzschwäche und Ödemneigung würde Schunkert den Weg über die Kombination RAS-Blocker/HCT gehen, bei Diabetikern und Übergewichtigen den Weg über RAS-Blocker/Amlodipin.
Wenn der Zielwert von 140/90 mmHg nicht erreicht wird, ist die Dreier-Kombination indiziert, die in fünf Dosisstärken verfügbar ist und somit eine individuelle Therapie ermöglicht. In der Studie von Calhoun et al. (Hypertension 2009) sorgte sie in hoher Dosis für einen Blutdruckabfall von im Schnitt 40 mmHg, bei Ausgangswerten über 180 mmHg sogar von 50 mmHg. „Damit können wir Patienten die Therapie sehr leicht machen“, so Schunkert. Die Dreier-Kombination ist gut verträglich: Nur 4,5% der Patienten bekamen Ödeme, nur 1,5% Hypotonien.
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DE Mit früher Fixkombination schneller auf Zielwert. MMW - Fortschritte der Medizin 154, 29 (2012). https://doi.org/10.1007/s15006-012-0430-7
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