Bei Patienten mit akutem Thoraxschmerz ohne KHK-Anamnese kann das Koronar-CT schnell und sicher ein akutes Koronarsyndrom ausschließen, wie zwei randomisierte Studien zeigen. Die Folge sind weniger Krankenhausaufnahmen.

Patienten mit Thoraxschmerzen sind häufige Notfälle. Die wichtigste Aufgabe besteht darin, schnell und sicher ein akutes Koronarsyndrom (ACS) auszuschließen. Denn 85% dieser Patienten haben keine Herzerkrankung. Sie müssen beruhigt und schnell wieder nach Hause geschickt werden.

Bisherige Abklärungsstrategien sind wenig effizient: Viele Patienten werden unnötigerweise für ein bis zwei Tage stationär aufgenommen, erklärte Dr. Udo Hoffmann, Massachusetts General Hospital in Boston. Trotz der niedrigen Hospitalisierungsschwelle werden 2% ACS-Fälle in der Notaufnahme übersehen.

Patienten schneller entlassen

Einen erheblichen Fortschritt scheint hier die CT-gestützte Koronar-Angiografie (CCTA) zu leisten. In der Studie ROMICAT II wurde bei 1000 „Chest-Pain“-Patienten der Wert des Kardio-CT untersucht. Ergebnis: Die Hospitalisierungszeiten (primärer Endpunkt) reduzierten sich deutlich, ohne dass ACS-Fälle übersehen werden. „Im CT-Arm wurden 50% der Patienten nach acht Stunden entlassen, im Kontrollarm erst nach 28 Stunden“, berichtete Hoffmann.

Diese Ergebnisse bestätigte die ACRIN PA-Studie mit 1393 Brustschmerzpatienten: Kein einziger der 640 Patienten mit negativer CCTA hatte innerhalb von 30 Tagen eine kardiale Komplikation. Gleichzeitig wurde die Hospitalisierungszeit signifikant verkürzt. Doch Vorsicht: Die Ergebnisse gelten nur für Patienten ohne bekannte KHK-Anamnese.