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_ Gemeinschaftspraxen sind lukrativer als Einzelpraxen, so das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (ZI). Doch wie so oft, hat auch diese Statistik ihre Schwachpunkte.

Praxisinhaber in der Kooperation erzielten über die Jahre 2006 bis 2008 (Erhebungszeitraum) zwar zwischen 22 000 und 35 000 Euro mehr an Überschüssen als Einzelkämpfer. Aber: Das ZI hat Mittelwerte gebildet, das heißt, es wird immer auch Kooperationen geben, die weniger als Einzelkämpfer verdienen.

Trotzdem können Ärzte in Einzelpraxis eine wichtige Erkenntnis aus den Daten ziehen: Investitionen helfen, den Praxisgewinn zu steigern. Jedes Unternehmen, aus dem man nur Geld herauszieht, aber keines investiert, wird irgendwann nicht nur weniger Gewinn abwerfen, es wird schlicht nicht lange überleben.

Gemeinschaftspraxen investieren mehr

Nach den vom ZI erhobenen Daten steigerten Ärzte in Gemeinschaftspraxen ihre Aufwendungen zwischen 2006 und 2008 im Schnitt um 7,5%, d. h. von 26 000 auf 38 000 Euro. Bei den Einzelpraxen hingegen stagnierten die Investitionen, mit dem Ergebnis, dass auch die Überschüsse langsamer zulegten.

Wer aber mehr Umsatz und höhere Überschüsse erwirtschaften will, muss für gute Abläufe in der Praxis sorgen. Dazu braucht es nicht immer teure Medizingeräte. Z. B. lassen Investitionen in die EDV bürokratische Prozesse effizienter werden, Schulungen der Mitarbeiter entlasten den Arzt und schaffen neue Leistungsbereiche, und Investitionen in Marketing und Praxisatmosphäre binden und erweitern den Patientenkreis. In Kooperationen klappt das häufig besser, denn der Druck, sich gut aufzustellen, ist größer, auch weil noch ein Praxispartner da ist, der einem über die Schulter schaut und wirtschaftliche Entscheidungen mitträgt. Und auch das verfügbare Kapitals ist größer.

Der Arzt, der absehbar seine Praxis veräußern will, sollte investieren. Für Nachfolger sind nicht nur Praxislage und -umsatz entscheidend. Die Frage ist auch: „Wie viel muss ich zusätzlich zum Kaufpreis investieren, um künftig wirtschaftlich bestehen zu können?“