_ Dass mehr Bewegung der Gesundheit nutzt, ist bekannt. Doch wenig weiß man bislang darüber, welche Auswirkungen längeres Sitzen hat. Den Zusammenhang zwischen „Sitzzeit“ und Gesamtmortalität untersuchten jetzt australische Forscher.

Dazu verknüpften sie prospektive Fragebogendaten von 222 497 australischen Bürgern ab 45 Jahren mit den gemeldeten Todesfällen. 62% der Befragten waren übergewichtig oder adipös, 86,7% gaben an, bei guter oder ausgezeichneter Gesundheit zu sein. 25,2% saßen mindestens acht Stunden täglich, 75% waren 150 Minuten pro Woche körperlich aktiv.

Innerhalb einer mittleren Beobachtungszeit von 2,8 Jahren waren 5405 Personen verstorben. Dabei war das Mortalitätsrisiko umso höher, je mehr Zeit die Leute täglich im Sitzen verbracht hatten. Wer zwischen acht und elf Stunden auf dem Stuhl klebte, hatte ein um 15% erhöhtes Mortalitätsrisiko. Wer mehr als elf Stunden pro Tag festsaß, hatte im Vergleich zu Personen mit Sitzzeiten unter vier Stunden ein um 40% erhöhtes Sterberisiko.

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Langes Sitzen — ein eigenständiger Risikofaktor?

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Besonders deutlich wurde dieser Zusammenhang bei den Frauen: Ihr Risiko, zu sterben, war ab elf Stunden täglicher Stitzzeit sogar um 62% erhöht. Der Zusammenhang zwischen Sitzzeit und Mortalitätsrisiko zeigte sich bei Probanden mit wenig körperlicher Aktivität ebenso wie bei Sportlern, bei Gesunden genauso wie bei Diabetikern oder Menschen mit kardiovaslulären Erkrankungen. Die höchsten Mortalitätsraten hatten inaktive Teilnehmer, die die meiste Zeit saßen.