Notfallmäßige Hospitalisierungen wegen unerwünschter Arzneimittelwirkungen sind vor allem bei Menschen im neunten Lebensjahrzehnt häufig und zum größten Teil durch wenige gängige Arzneimittel wie Antikoagulanzien, Insulin, Thrombozytenaggregationshemmer und orale Antidiabetika bedingt.
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_ Die Daten des amerikanischen Cooperative Adverse Drug Event Surveillance Project aus den Jahren 2007–2009 wurden benutzt, um die Häufigkeit von notfallmäßigen Hospitalisierungen und deren Bezug zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen zu analysieren. Dabei wurden 5077 derartige Fälle aus 58 Krankenhäusern erfasst.
Rechnet man diese Fälle auf die gesamte USA hoch, so kommt es bei Personen über 65 Jahre jedes Jahr zu fast 100 000 notfallmäßigen Hospitalisierung aufgrund von unerwünschten Arzneimittelwirkungen, fast die Hälfte erfolgt bei über 80-jährigen. Etwa zwei Drittel sind durch eine unbeabsichtigte Überdosierung bedingt.
67% der notfallmäßigen Krankenhausaufnahmen beziehen sich auf lediglich vier Substanzgruppen. 33,3 % stehen in Zusammenhang mit der Einnahme von Antikoagulanzien, 13,9% mit der Anwendung von Insulin, 13,3% sind durch orale Thrombozytenaggregationshemmer und 10,7% durch orale Antidiabetika bedingt. Hochrisikomedikamente, von denen man unerwünschte Wirkungen erwarten würde, sind nur bei 1,2% dieser Fälle beteiligt.
Literatur
D. S. Butnitz et al. Emergency hospitalizations for adverse drug events in older Americans. New Engl. J. Med. 365 (2011) 21, 2002–2012
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Füeßl, H.S. Notfall Arzneimittel-Nebenwirkungen. MMW - Fortschritte der Medizin 154, 50 (2012). https://doi.org/10.1007/s15006-012-0395-6
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