_ Wer mit den Angaben auf Beipackzetteln von Medikamenten nicht zurechtkommt, macht Fehler, die ihn schneller ins Grab bringen können, so das Ergebnis einer britischen Studie.

7857 Engländer ab 52 Jahren bekamen in einem kurzen Test Hinweise zur Einnahme von Aspirin-Tabletten vorgelegt. Nachdem sie die Information gelesen hatten, mussten sie vier Fragen beantworten. Jede richtig beantwortete Frage wurde mit einem Punkt bewertet.

Den maximalen Score erreichten zwei Drittel der Probanden (Kategorie „gut“), einen Fehler machten 20,3% („mittel“) und mehr als eine Frage beantworteten 12,5% falsch („gering“). Innerhalb der mittleren Studienzeit von 5,3 Jahren verstarben 621 Probanden; 6,1% aus der Gruppe mit guter, 9% mit mittlerer und 16% mit geringer medizinischer Verständnisfähigkeit. Damit war das Risiko, innerhalb von fünf Jahren zu sterben, für die schlechtesten Teilnehmer mehr als doppelt so hoch wie für die Cleveren. Auch nach Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren wie Gesundheitszustand, sozioökonomischer Stellung und Lebensstilrisiken ergab sich in den Gruppen mit geringer und mittlerer Verständnisfähigkeit ein höheres Sterberisiko als bei den Teilnehmern, die den Test fehlerlos hatten lösen können (HR 1,4 bzw. 1,15).

Die Studie zeigt, dass jeder dritte ältere Mensch Schwierigkeiten hat, grundlegende medizinische Informationen zu lesen und zu verstehen. Da diese schlechtere Kenntnislage mit einer höheren Sterblichkeit assoziiert ist, erscheint es notwendig, gesundheitsbezogene Informationen besser an die Bedürfnisse und Möglichkeiten dieser Menschen anzupassen, meinen die Autoren.

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Wirklich alles klar?

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