40–60% der Epileptiker leiden auch unter schweren Depressionen. In einer randomisierten, doppelt kontrollierten Pilotstudie wurde von Forschern der Universität Basel und der Medizinischen Hochschule Hannover untersucht, inwieweit Botoxinjektionen in die Stirnregion diese Depressionen, die nur schwer mit Antidepressiva zu beeinflussen waren, besserten.
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_ An der Studie nahmen 30 Patienten teil. 15 der Patienten erhielten Botoxinjektionen in die Stirn, die anderen bekamen eine Placeboinjektion (Saline).
Die Patienten der Botoxgruppe waren schon nach zwei Wochen weniger depressiv, Die Schwere der Symptome hatte sich bei 60% nach sechs Wochen mindestens halbiert (p < 0,002). Bis zum Ende der Studie nach 16 Wochen fühlten sich die Probanden sogar noch wohler (47,1%). In der Placebo-Gruppe besserten sich die Symptome dagegen nur geringfügig (9,2%).
Kommentar
Das Nervengift Botox glättet nicht nur Stirnfalten. Es kann vielleicht sogar Depressionen lindern. Die Behandlung ist relativ nebenwirkungsarm, sicher und ökonomisch, da die Wirkung einer Spritze mehrere Monate anhält. Botulinumtoxin könnte ein neuer Bestandteil in der Depressionsbehandlung werden Bevor es aber breit eingesetzt wird, sollte noch in einer größeren Patientengruppe geklärt werden, unter welchen Bedingungen Botox Depressionen lindern kann und wie sich dies genau abspielt.
Literatur
M. A. Wollmer et al. Facing depression with botulinum toxin: A randomized controlled trial. Published online on 23 February 2012 in J Psychiatr. Res.; doi: org. 10. 1016/j.psychires.2012.01.027.
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Malberg, K. Hilft Botox gegen Depressionen?. MMW - Fortschritte der Medizin 154, 42 (2012). https://doi.org/10.1007/s15006-012-0244-7
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