Kaltes Wasser kann, wie oben beschrieben, dem Muskelkater vermutlich vorbeugen. Das Verfahren stammt aus dem Spitzensport, wird aber auch von Freizeitsportlern gern angewendet. Ursprünglich dienten kalte Bäder der akuten Therapie von Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen. Von dem eisigen Nass verspricht man sich antientzündliche Effekte und eine Flüssigkeitsverlagerung von intrazellulär nach intravaskulär, der kardiale Output und der Blutfluss sollen erhöht, Nährstoffe herbei- und Metaboliten abtransportiert werden — vom psychologischen Effekt zu schweigen.

Nichtstun jedenfalls lässt den Muskelkater schnurren, das hat der Cochrane-Review gezeigt. Für Aussagen über andere Verfahren reichten die Daten nicht aus. Mit Kaltwasserbädern konkurrieren in der Katerprävention nach starken Belastungen beispielsweise

  • Wechselbäder: Das Ziel ist auch hier eine verbesserte Durchblutung.

  • Warmwasserbäder: Die nasse Prävention für Zimperliche.

  • Aktive Erholung: Mäßige Bewegung, etwa 15-minütiges leichtes Jogging, soll die Durchblutung steigern — und diese wiederum Metaboliten wie Laktat ausschwemmen.

  • Kompression: Kompressionsstrümpfe erfreuen sich vor allem bei Läufern einiger Beliebtheit. Die Idee dahinter ist, mit dem verengten Venendurchmesser die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes zu erhöhen, wodurch Gewebeflüssigkeit leichter ausgeschwemmt und die Regenration erleichtert werden soll.

Notabene: Wissenschaftlich nachgewiesen sind diese Wirkungen allesamt nicht. Nur ein Rezept ist sicher, wie der Berliner Sportmediziner Prof. Dieter Böning weiß: „Die beste Vorbeugung gegen Muskelkater ist, ihn für eine bestimmte Bewegungsform bereits erlitten zu haben.“