Die Fortschritte in der Rheumatologie kommen nicht bei jedem Patienten an, beklagte Prof. Erika Gromnica-Ihle, Berlin. Derzeit kommt nur etwa die Hälfte der Patienten in dem Zeitfenster von drei bis maximal sechs Monaten nach dem Beginn der Beschwerden zu einem Rheumatologen. Ein Grund hierfür ist der deutschlandweite Mangel an Rheumatologen. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie errechnete, dass jeweils ein niedergelassener internistischer Rheumatologe für jeweils 50 000 Einwohner notwendig wäre. Der Bedarf liegt also deutschlandweit bei 1350 Rheumatologen. Tatsächlich gibt es hierzulande aber nur etwa halb so viele Rheumatologen, nämlich 621. An der Unterversorgung leiden vor allem die Betroffenen, weil sie zu lange auf einen Termin warten müssen und demzufolge Diagnose und Therapie zu spät beginnen.