figure 1

Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Isar-Amper-Klinikum, Kl. München-Ost, Haar

_ Die Vitalparameter bei der Erstuntersuchung waren unauffällig, der Patient machte aber einen ängstlich-agitierten Eindruck. Die Darmgeräusche waren sehr träge, bei der Palpation bemerkte man eine derbe, nicht bewegliche, schmerzhafte Raumforderung im linken unteren Quadranten. Das CT des Abdomens ergab ein riesiges Fäkalom im kleinen Becken und im Bereich des linken unteren Abdomens.

Der Versuch, den impaktierten Stuhl mittels Einlauf oder Sigmoidoskopie zu verflüssigen, gelang nicht. Man führte schließlich eine mediane Laparotomie durch. Aufgrund der Größe des Fäkaloms musste der Schnitt vom Xiphoid bis zur Symphyse geführt werden. Der Durchmesser des Sigmas betrug etwa 20 cm.

figure 2

Massives Fäkalom präoperativ, im CT und Operations- sowie histologischem Präparat.

© Clin. Gastroenterol. Hepatol. 10 (2012) e9–10.

Kommentar

Fäkalome treten am häufigsten im distalen Kolon und Rektum auf. In sehr fortgeschrittenen Fällen und bei besonders hart eingedicktem Stuhl ist eine chirurgische Entfernung erforderlich. Bei dem Patienten wurde im Resektat eine Melanosis coli festgestellt, ein Befund, der für den langjährigen Gebrauch von Anthrachinon-haltigen Laxanzien sprach.