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Prof. Dr. med. K. Malberg Immunologie, Dresden-Loschwitz

An der University Michigan in Ann Arbor (USA) wurden zu Beginn der Grippesaison 2007/2008 1176 Studenten aus 37 Wohnheimen an fünf Universitäten in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe sollte Mundschutz tragen und sich regelmäßig die Hände mit einer alkoholhaltigen Waschlotion desinfizieren. Die zweite Gruppe benutzte nur den Mundschutz und die dritte keines von beiden. Über sechs Wochen wurde registriert, wie oft grippeähnliche Symptome auftraten. Im Labor wurde dann geprüft, ob es sich tatsächlich um eine Influenza handelte

Eine maximale Reduktion von grippeähnlichen Symptomen konnte in der sechsten Versuchswoche in der Gruppe mit Mundschutz und Handdesinfektion registriert werden. Die Symptome waren hier um 75% seltener als in der Kontrollgruppe. Allerdings waren die Resultate wegen der insgesamt zu geringen Zahl an Infizierten statistisch nicht signifikant.

Kommentar

Dass der Schutzeffekt von Mundschutz und Handhygiene erst in der letzten Versuchswoche voll zum Tragen kam, interpretieren die Studienautoren dahingehend, dass die Probanden zu Beginn des Versuchs die Handdesinfektion doch öfter vergaßen, diese aber im Laufe der Zeit zur Gewohnheit wurde. Die Kombination von Gesichtsmasken und Händehygiene hat — auch wenn hier keine statistische Signifikanz erzielt wurde — durchaus das Potenzial, die Verbreitung der Influenza einzudämmen. Diese nicht pharmazeutischen Maßnahmen sollten zu Beginn einer Influenzapandemie empfohlen werden.