Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) 2023 tauschten sich Fachärztinnen und -ärzte zu klinischen Studien sowie ersten Daten aus dem Behandlungsalltag zu Ozanimod (Zeposia®) aus. Demnach kann der S1P-Rezeptor-Modulator als eine effektive Basistherapie für Personen mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS) angesehen werden, mit einem guten Nutzen-Risiko-Profil.

Die bisherige Datenlage aus klinischen Studien wie SUNBEAM und RADIANCE sowie der Open-Label-Extensionsphase DAYBREAK weise darauf hin, dass unter Ozanimod die adjustierte jährliche Schubrate über eine Nachbeobachtungszeit von bis zu fünf Jahren bei etwa 0,1 liegt, erläuterte Dr. Jochen C. Ulzheimer, niedergelassener Facharzt für Neurologie in Aschaffenburg.

Zu den Sicherheitsaspekten von Ozanimod zählten laut Ulzheimer unter anderem schwerwiegende Infektionen (3,9 %), Varizella-Zoster-Infektionen (Inzidenz 1,4 %), Lymphopenien (Grad 4: 1,2 % aller Lymphopenie-Fälle) und Leberwerterhöhungen (3,4 %) [Cree B et al. AAN 2023; Poster P007]. Lymphozytopenien bei Infektionen sollten beobachtet werden, jedoch seien im Allgemeinen keine großen Risiken zu erwarten, so die Einschätzung des Experten. Ulzheimer empfahl, vor Beginn einer Behandlung mit Ozanimod eine Herpes-Zoster-Impfung durchzuführen.

Zur ersten Interimsanalyse der noch laufenden deutschen Real-World-Studie OzEAN wurde eine sehr gute 12-Monats-Persistenz von über 81 % unter Ozanimod sowie eine anhaltend hohe Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten dokumentiert (gemessen anhand des Treatment Satisfaction Questionnaire for Medication, TSQM). Die Nachbeobachtung der noch laufenden Studie sei auf insgesamt fünf Jahre angesetzt und soll ergänzende Daten zum Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil von Ozanimod liefern [Ziemssen T et al. Front Neurol. 2022;13:913616].

Symposium „Brain Matters - neue Erkenntnisse optimal in die MS-Behandlungspraxis übersetzen“, 96. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), 9.11.2023, Berlin; Veranstalter: Bristol Myers Squibb