Psychiatrisch Tätige sind in der Praxis vermehrt mit Identitätsproblemen ihrer Patientinnen und Patienten konfrontiert. Das Thema werde deshalb auch in Fachkreisen sehr intensiv diskutiert, erläuterte Prof. Dr. Florian Zepf, Universitätsklinikum Jena, auf der von Takeda ausgerichteten Fortbildungsveranstaltung „FOKUS ADHS“ 2023.

Zu dem Zusammenhang von Transidentität und ADHS liegen zwar derzeit nur wenige Studien vor, es gibt jedoch Hinweise auf eine erhöhte ADHS-Prävalenz bei Personen, die aufgrund einer Geschlechtsdysphorie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. In einer retrospektiven australischen Studie, die Neuüberweisungen, soziodemografische und klinische Charakteristika sowie medizinische und psychiatrische Diagnosen bei transidenten Personen untersuchte, zeigte sich, dass 4,3 % der Personen mit Transidentität von ADHS betroffen waren [Cheung AS et al. Transgend Health. 2018;3(1):229-38]. In der australischen Gesamtpopulation lag die ADHS-Prävalenz hingegen bei circa 1,1 %. Im klinischen Alltag sollte deshalb darauf geachtet werden, psychische oder psychiatrische Symptome bei Transidentität nicht ausschließlich im Konzept der Transidentität zu betrachten“, warnte Zepf.

Nach Informationen von Takeda