Bei mehr als 40 % der Menschen mit Morbus Parkinson treten bereits nach zweieinhalbjähriger Krankheit motorische End-of-Dose-Fluktuationen auf. Wie Privatdozentin Dr. Regina Katzenschlager, Leiterin des Instituts für neuroimmunologische und neurodegenerative Erkrankungen in Wien, berichtete, können diese einerseits auf den fortschreitenden Verlust dopaminerger Neurone im Gehirn und der damit verbundenen Abnahme der Speicherkapazität zurückgeführt werden, andererseits auf das pharmakokinetische Profil von Levodopa (L-Dopa) selbst: "Orales L-Dopa hat eine sehr geringe Halbwertszeit von nur 60 bis 90 Minuten", so die Neurologin.

Die Folge ist eine pulsatile dopaminerge Stimulation, die sich in nicht vorhersehbaren, belastenden Off-Episoden und Dyskinesien äußert. Zunächst lässt sich die Wirkung von L-Dopa mit erhöhter Dosis und verkürztem Dosierungsintervall noch aufrechterhalten, im weiteren Krankheitsverlauf schließen die Nebenwirkungen dieses Vorgehen dann aus. "Es muss daher das Ziel sein, eine kontinuierlichere dopaminerge Zufuhr zu erreichen, um dem physiologischen Zustand näher zu kommen", betonte Katzenschlager.

Maßnahme der ersten Wahl zur peripheren L-Dopa-Optimierung ist die Zugabe eines Catechol-O-Methyltransferase(COMT)-Hemmers. Opicapon (Ongentys®) ist ein COMT-Hemmer der dritten Generation mit einem besonderen Wirkmechanismus, durch den der Abbau von L-Dopa stärker, länger und zudem gleichmäßiger gehemmt wird, als es unter dem seit Langem verwendeten COMT-Hemmer Entacapon der Fall ist [Jenner P et al. Expert Rev Neurother. 2021;21:1019-33].

Laut Prof. Dr. Georg Ebersbach, Chefarzt am Neurologischen Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen und Parkinson in Beelitz-Heilstätten, konnte in den klinischen Studien BIPARK I und II gezeigt werden, dass Opicapon bei Morbus Parkinson eine effektive und verträgliche Add-on-Therapie ist, die stark gegen Off-Zustände wirkt und darüber hinaus Vorteile gegenüber Entacapon aufweist [Ferreira JJ et al. Lancet Neurol. 2016;15:154-65]. "So wurde in einer Post-hoc-Analyse der BIPARK-I-Studie deutlich, dass sich Opicapon im Vergleich zu Entacapon bei COMT-Hemmer-naiven Patienten mit kürzlich aufgetretenen motorischen Fluktuationen durch eine bessere Wirksamkeit auszeichnet. Unter Opicapon verlängerte sich die tägliche On-Zeit im Vergleich zu Entacapon signifikant, nämlich um mehr als eine Stunde", so Ebersbach [Ferreira JJ et al. (Mov Disord. 2020;35:S447, Abstract 998].

Virtuelles Pressegespräch "L-Dopa-Optimierung mit Ongentys® - eine starke First-line-Therapie bei motorischen Fluktuationen", 12.10.2022; Veranstalter: Bial