Fragestellung: Wie ist die Prognose von Patienten mit vorbestehendem Schlaganfall und COVID-19?

Hintergrund: Für COVID-19 gibt es eine Vielzahl neurologischer Manifestationen, unter anderem Schlaganfälle. Dies betrifft sowohl zerebrale Ischämien als auch zerebrale Blutungen. Patienten mit Vorerkrankungen haben eine schlechte Prognose.

Patienten und Methodik: Erfasst wurde der Verlauf von 651 Patienten mit und ohne Schlaganfall in der Vergangenheit, die wegen COVID-19 im Zentralkrankenhaus der Stadt Wuhan stationär aufgenommen worden waren.

Ergebnisse: Unter den 651 Patienten befanden sich 49 Patienten mit früherem Schlaganfall. Mit einem mittleren Alter von 70 Jahren waren sie älter als die Patienten, die keinen Schlaganfall erlitten hatten (mittleres Alter: 50 Jahre). Patienten mit COVID-19 und vorbestehendem Schlaganfall waren schwerer betroffen und hatten einen längeren stationären Aufenthalt und ein höheres Risiko, eine kritische Pneumonie zu entwickeln. Die Vorgeschichte eines Schlaganfalls war auch mit einem erhöhten Sterberisiko assoziiert. Innerhalb der Gruppe der 49 Patienten mit vorbestehendem Schlaganfall waren Alter und zunehmendes Organversagen Prädiktoren für die Sterblichkeit im Krankenhaus.

Schlussfolgerungen: Patienten mit vorbestehendem Schlaganfall haben, wenn sie an COVID-19 erkranken, eine deutlich schlechtere Prognose als Patienten ohne vorbestehenden Schlaganfall. Dies betrifft sowohl die Schwere des Schlaganfalls als auch die Mortalität.

Zhang L, Sun W, Wang Y et al. Clinical course and mortality of stroke patients with coronavirus disease 2019 in Wuhan, China. Stroke 2020;51:2674-82