Die Hemmung der Catechol-O-Methyl-Transferase (COMT) hat sich für die Therapie motorischer Fluktuationen des idiopathischen Parkinson-Syndroms bewährt. Die jüngste Option zur COMT-Hemmung ist der ausschließlich peripher wirkende selektive COMT-Hemmer Opicapon (Ongentys®), der aufgrund seiner langen Wirkdauer nur einmal täglich eingenommen werden muss. Opicapon zeigte in den Phase-III-Studien BIPARK I und II hinsichtlich der Verbesserung der Off-Zeit eine Nichtunterlegenheit gegenüber Entacapon und eine signifikante Überlegenheit gegenüber Placebo. In der offenen prospektiven Phase-IV-Studie OPTIPARK [Reichmann H et al. Transl Neurodegener 2020;9:1-9] seien nun Sicherheit und Wirksamkeit von Opicapon bei Parkinson-Patienten unter L-Dopa-Therapie mit Wearing-Off im Real-World-Szenario bestätigt worden, wie Prof. Dr. Heinz Reichmann, Neurologe an der Universität Dresden, berichtete. Nach drei Monaten Behandlung mit Opicapon (50 mg, 1 × täglich) ergab die Bewertung durch den Arzt mit der Clinician's Global Impression of Change Scale (CGI-C) als primärer Endpunkt zu 71,3 % eine Verbesserung des Zustands in unterschiedlichem Ausmaß. Die Beurteilung durch die 386 Patienten, die die Studie beendeten (PGI-C), fiel mit 76,9 % sogar noch günstiger aus. Auch die sekundären Endpunkte - die Beurteilung motorischer und nicht motorischer Symptome mittels UPDRS (United Parkinson's Disease Rating Scale), PDQ-8 (Parkinson's Disease Questionnaire) und NMSS (Non-Motor Symptoms Score) - bestätigten eine signifikante (p < 0,0001) Verbesserung. Typische Wearing-Off-Phänomene wurden unter Opicapon sämtlich reduziert. "Diese Ergebnisse decken sich in hervorragender Weise mit den Doppelblind-Daten der Phase-III-Studien", so Reichmann. Therapiebedingte Nebenwirkungen wie Dyskinesien, Übelkeit oder Schwindel traten überwiegend in der ersten Woche auf und waren nach drei Wochen fast vollständig verschwunden.

Die oft ambulant mögliche Addition eines COMT-Hemmers sei bei Wearing-Off der nächste Schritt nach einer Fraktionierung der L-Dopa-Therapie, so Prof. Dr. Wolfgang Jost, Parkinson-Klinik Ortenau, Wolfach. So werde die Wirkdauer von L-Dopa deutlich verlängert. Als Vorteile von Opicapon im Vergleich zu anderen COMT-Hemmern sehe er die nur einmal tägliche Einnahme, die Abwesenheit von Durchfällen und der rot-gelben Urinverfärbung und die - gegenüber Entacapon - etwas höhere Wirksamkeit.

Symposium "COMT-Inhibition: Real World Evidence", virtuelle DGN-Jahrestagung 2020, 4.11.2020; Veranstalter: Bial