Fragestellung: Bessert Melatonin die Symptome der REM-Schlaf-Verhaltensstörung (REM-SVS)? Bislang gibt es dazu keine kontrollierten Studien.

Hintergrund: Die REM-SVS ist häufiges Begleitsymptom der Parkinson-Krankheit, kann aber auch ohne entsprechende Symptome vorkommen und ist dann oft Vorbote einer Parkinson-Krankheit. Sie kann mit erheblichen Selbst- oder Fremdverletzungen, Tagesmüdigkeit und anderen schlafbezogenen Symptomen einhergehen.

Patienten und Methodik: 30 Patienten mit polysomnografisch bestätigter REM-SVS wurden in zwei Therapiearme (4 mg Melatonin oder Placebo eine Stunde vor dem Schlafengehen) randomisiert. Haupt-Outcome war ein morgens auszufüllender Fragebogen, zum Ausleben von Träumen und zu Selbst- oder Fremdverletzungen.

Ergebnisse: Bezüglich des Haupt-Outcome-Parameters ergaben sich keine Unterschiede. In der Melatonin-Gruppe verkürzte sich die aktigrafisch gemessene Einschlaflatenz. Ein Subscore des Lebensqualitätsfragebogens SF-36, der Fatigue misst, besserte sich ebenfalls. Alle anderen sekundären Outcomes (Epworth sleepiness scale, PDQ-39, SF-36, Depressions- und Angst-Skalen) zeigten keine Unterschiede. Die Nebenwirkungen waren in beiden Gruppen nicht unterschiedlich.

Schlussfolgerung: Melatonin konnte die Symptome der REM-SVS nicht verbessern.

Gilat M, Coeytaux Jackson A, Marshall NS et al. Melatonin for rapid eye movement sleep behavior disorder in parkinson's disease: A randomised controlled trial. Mov Disord 2019; doi: 10.1002/mds.27886. [Epub ahead of print]