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Wenn eine vorbestehende Migräne nicht gesichert ist, sollten erhebliche Kopfschmerzen und Aura-ähnliche Ausfälle in der Notfallsituation nicht vorschnell als Migräne gedeutet werden, warnte Professor Hermann Müller-Vahl von der Neurologischen Klinik Hannover anlässlich der diesjährigen Neurowoche in Berlin. Aus seiner Gutachtertätigkeit kennt er mehrere Fälle, in denen beispielsweise Karotisdissektionen nicht erkannt wurden, weil Kopfschmerzen und bereits mehrere Stunden bestehende Ausfallerscheinungen als Migräne mit Aura gedeutet wurden. Eine Migräneaura dauert aber in der Regel nicht länger als eine Stunde, betonte Müller-Vahl. Und nicht nur bei Dissektionen, auch bei anderen Hirninfarkten sind Kopfschmerzen keineswegs selten. Weil das Übersehen eines Schlaganfalls wesentlich gravierender sein kann als eine verpasste Migränediagnose, riet Müller-Vahl, im Notfall grundsätzlich vorsichtig mit der Diagnose einer neu aufgetretenen Migräne zu sein.
Literatur
Symposium „Die Kunstfehler des Neurologen“. Vortrag Hermann Müller-Vahl: „Schlaganfall: häufige Krankheit, häufig übersehen“. Neurowoche 2018 in Berlin, 30.10.2018
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Klein, F. Migräne oder Schlaganfall?. InFo Neurologie 20, 54 (2018). https://doi.org/10.1007/s15005-018-2850-0
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