Bereits zum vierten Mal hat die Firma Mylan MS-Betroffene und Interessierte zu einem Event ihrer Veranstaltungsreihe „MS Meet Up“ eingeladen, die Lösungsansätze zur kreativen Krankheitsbewältigung ausloten möchte. Das Motto dieses Mal lautete: „Musik als Ventil“.

Die Sängerin Lee`Oh sah sich 2001 mit der Diagnose Multiple Sklerose konfrontiert, die bei ihr nach eigenen Worten ausschlaggebend dafür war, Innenschau zu halten und zu überlegen, was ihr im Leben wirklich wichtig ist. Da sie schon immer Sängerin werden wollte, war die Diagnose letztlich Auslöser dafür, den Brotberuf aufzugeben und sich voll und ganz der Musik zu widmen. Dass diese Entscheidung nicht nur für sie, sondern für alle, die nun in den Genuss ihrer selbst komponierten Lieder kommen, die richtige war, davon konnte sich das Auditorium in Stuttgart bei einer Live-Darbietung überzeugen. Mit ihrem Album „IMMA JETZT“ hat sich Lee`Oh zudem einen Lebenstraum verwirklicht.

Sowohl die aktive als auch die rezeptive Form der Musiktherapie können für Patienten mit MS wichtige Säulen bei der Krankheitsbewältigung sein, wie der Musiktherapeut Martin Kohler, Stuttgart, darlegte. In der aktiven Therapie können die unterschiedlichsten Schlag-, Klang- und Vibrationsinstrumente zum Einsatz kommen. Alle Instrumente erzeugen neben den hörbaren Klängen auch Schwingungen, die sich positiv auf den Körper auswirken. Gleichzeitig kann die aktive Handhabe von Instrumenten zur bewussten Ressourcenaktivierung bei MS-Patienten eingesetzt werden, um deren körperliche Einschränkungen zu verbessern und das Schmerzempfinden zu verringern. Für die rezeptive Form der Musiktherapie setzt Kohler unter anderem Klangliegen mit bis zu 64 Saiten ein, die alle den gleichen Ton erzeugen und dabei den Patienten zu einer tiefen Entspannung verhelfen.