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Nach Kardioversion: Schlaganfallrate von 0 % unter Apixaban

Apixaban schützt effektiver vor Schlaganfällen als eine konventionelle Therapie mit Heparin und einem Vitamin-K-Antagonisten, wenn Patienten mit Vorhofflimmern einer Kardioversion unterzogen werden - das ist das Ergebnis der aktuell vorgestellten EMANATE-Studie.

Den Sinusrhythmus via Kardioversion wiederherzustellen ist ein integraler Therapiebaustein bei neu aufgetretenem symptomatischem Vorhofflimmern. Der Eingriff erfolgt in der Regel unter Antikoagulation mit Heparin und einem Vitamin-K-Antagonisten, um Schlaganfälle und systemische Embolien zu verhindern.

1.500 Patienten mit kurzfristig geplanter Kardioversion

Nun wurden Ergebnisse einer entsprechenden Studie mit dem Faktor-Xa-Hemmer Apixaban vorgestellt. In der EMANATE-Studie waren 1.500 zuvor nicht antikoagulierte Patienten mit Vorhofflimmern, die für eine rasche Kardioversion innerhalb von 48 Stunden anstanden, per Randomisierung zwei Therapiearmen zugeteilt worden. Die eine Gruppe wurde konventionell mit Heparin und Warfarin antikoaguliert, die andere erhielt Apixaban (2 × 5 mg/Tag), wobei zwei Stunden vor dem Eingriff eine zusätzliche Loading-Dose (10 mg) erlaubt war. Davon wurde bei etwas weniger als der Hälfte der Patienten Gebrauch gemacht. Bei bestimmten Risikokonstellationen wurden die Apixaban-Dosierungen jeweils halbiert.

Wie Studienautor Professor Michael Ezekowitz von der Thomas Jefferson Universität in Philadelphia beim ESC-Jahreskongress 2017 in Barcelona berichtete, erlitten sechs Patienten der Kontrollgruppe, aber kein Patient in der Apixaban-Gruppe einen Schlaganfall. Bei drei Patienten unter Apixaban sowie sechs Patienten unter Heparin/Warfarin trat eine schwere Blutung auf, zwei Patienten unter Apixaban und ein Patient unter Heparin/Warfarin starben. Insgesamt waren die Komplikationsraten niedrig. Erkenntnisse über den Stellenwert der Loading-Dose lassen sich aus den wenigen Komplikationen nicht herauslesen. „Wir sind überzeugt, dass die Ergebnisse der Studie dafür sprechen, den Faktor-Xa-Hemmer im Rahmen einer Kardioversion einzusetzen“, resümierte Ezekowitz.