Etwa 70 % aller MS-Erkrankten in Deutschland sind Frauen und die Mehrheit ist im gebärfähigen Alter. Über 40 % aller Frauen mit MS bekommen erst nach der MS-Diagnose ihr erstes Kind. „Viele MS-Patientinnen beschäftigt die Frage, ob ihr Kinderwunsch mit ihrer MS-Erkrankung vereinbar ist. Dies lässt sich eindeutig bejahen: MS ist kein Hindernis, ein Kind zu bekommen. Es ist jedoch entscheidend, die Patientinnen intensiv und interdisziplinär neurologisch und gynäkologisch zu beraten“, betonte Professor Dr. Judith Haas, Jüdisches Krankenhaus Berlin. Nun steht durch den Wegfall der Gegenanzeige „Schwangerschaft“ auch dem Kinderwunsch während einer Therapie mit Glatirameracetat (Copaxone®) nichts mehr im Weg. Aufgrund der positiven Datenlage wurde die Kontraindikation Schwangerschaft durch eine Nutzen-Risiko-Abwägung ersetzt und im Zuge dieser Änderung sind auch kontrazeptive Maßnahmen nicht mehr erforderlich.