Nicht selten werden in den Sommermonaten Antidepressiva wegen befürchteter gesteigerter Photosensibilität nur zögerlich ein- oder gar ganz abgesetzt. Das betrifft auch Johanniskrautpräparate. Dass bei therapierelevanten Dosierungen von Johanniskrautextrakt (Standard 900 mg/Tag) eine phototoxische Reaktion der Haut nicht die Regel ist, zeigt sich in einer für den hoch dosierten Extrakt Laif® 900 durchgeführten Studie mit 20 gesunden männlichen Probanden. Im Ergebnis konnte hinsichtlich der Lichtempfindlichkeit (minimale Erythemdosis) keine statistisch signifikante Differenz zwischen Baseline und nach 14-tägiger Medikation festgestellt werden [Schulz, HU et al. Arzneim Forsch/Drug Res 2006; 56 (3): 212 – 21]. Die Möglichkeit einer gesteigerten Photosensibilität liegt lediglich im Promillebereich (Laif 900, Fachinformation Juli 2016). Selbst die S3-Leitlinie/NVL Unipolare Depression bescheinigt Johanniskraut unter Berufung auf die einschlägige Literatur, dass „zur erwähnten Phototoxizität nur vereinzelte Berichte existieren“.