Für Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (RRMS), die gut mit Injektionen zurechtkommen und eine niedrige Applikationsfrequenz bevorzugen, steht im Rahmen einer individualisierten, patientenzentrierten Behandlung mit Peginterferon beta-1a (Plegridy®) ein effektives Therapeutikum zur Verfügung, das bei Applikationsintervallen alle 14 Tage ein hohes Maß an therapiefreier Zeit und Flexibilität im Alltag ermöglicht. Aktuelle Studienergebnisse, präsentiert auf der AAN-Tagung 2016 in Vancouver/Kanada, belegen eine nachhaltige Wirksamkeit in Bezug auf die Vermeidung irreversibler Gewebeschäden im Gehirn sowie ein günstiges Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil des 14-tägig zu verabreichenden Peginterferon beta-1a über fünf Jahre [You X et al., P3.091; Fiore D et al., P4.010; Cui Y et al., P5.403; AAN 2016]. Eine Post-hoc-Analyse der zweijährigen Phase-III-Studie ADVANCE weist darauf hin, dass die Behandlung mit Peginterferon beta-1a den Übergang von kernspintomografisch nachgewiesenen neuen/sich neu vergrößernden T2-Läsionen und neuen Gd+-Läsionen in chronische „Black Holes“ entgegenwirkt. Black Holes wiederum sind Marker für eine irreversible Demyelinisierung und axonale Schäden und damit auch ein Indikator für die Krankheitsprogression. Die Post-hoc-Analyse verglich die Konversionsrate von neuen/sich neu vergrößernden T2-Läsionen und Gd+-Läsionen (in den Wochen 24 und 48 im ersten Studienjahr) in Black Holes von Patienten, die über zwei Jahre kontinuierlich mit Peginterferon beta-1a alle 14 Tage behandelt wurden, mit den Patienten, die erst zu Beginn des zweiten Jahres von Placebo auf das Verum (alle zwei bzw. vier Wochen) umgestellt wurden. In Woche 96 war die Zahl der neuen/sich neu vergrößernden T2-Läsionen aus den Wochen 24 und 48, die sich zu Black Holes entwickelt hatten, bei den kontinuierlich mit Peginterferon beta-1a behandelten Patienten im Vergleich zu den verzögert behandelten Studienteilnehmern signifikant reduziert (1,03 vs. 0,76; p = 0,0037, 0,44 vs. 0,99; p < 0,0001). Signifikante Unterschiede zugunsten der frühen und kontinuierlichen Gabe von Peginterferon beta-1a alle 14 Tage zeigten sich auch in Bezug auf die Anzahl der konvertierten Gd+-Läsionen aus den Wochen 24 und 48 (0,32 vs. 0,15; p < 0,0001, 0,09 vs. 0,19; p < 0,0003). Aus diesen Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass die Therapie mit Peginterferon beta-1a einen irreversiblen Gewebeschaden vermeiden kann — und zwar am effektivsten bei einem möglichst frühzeitigen Therapiebeginn.