Traditionelle Kandidaten für eine THS sind Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom, die trotz kontinuierlichen Ansprechens auf L-Dopa mit den üblichen Medikamenten nicht mehr adäquat behandelt werden können und eine signifikante Behinderung aufweisen. Außerdem wird gefordert, dass keine signifikante Demenz oder Depression besteht und keine chirurgischen Risikofaktoren vorliegen. Die Patienten sollten zudem realistische Erwartungen haben und sich keine „Heilung“ der Erkrankung versprechen, sagte Dr. Jill Ostrem aus Greenbrae, Kalifornien.

Nicht alle Symptome sprechen gleichermaßen auf die THS an. Gute Erfolge werden bei On-/Off-Fluktuationen, Dyskinesien, Tremor, Rigidität, Bradykinesie und schlurfendem Gang erzielt, manchmal auch bei Freezing. Eher keine Verbesserungen wurden dagegen bei Sprach- und Schluckstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Freezing des Gangs unter Medikation und bei den meisten nicht motorischen Symptomen festgestellt.

Entscheidend für den therapeutischen Erfolg könnte das Zielgebiet der Neurostimulation sein. Das zuerst eingesetzte Zielgebiet war der Nucleus ventralis intermedius (VIM) des Thalamus. Hier wirkt die THS sehr gut gegen den Tremor, zeigt aber nur minimale Effekte auf andere Symptome wie Rigidität, Bradykinesie, axiale Symptome und Dyskinesien. Eine Option ist dieses Verfahren auch heute noch bei älteren stabilen Patienten mit Tremor als führendem Symptom, so Ostrem.

Weitere mögliche Zielregionen sind der Nucleus subthalmicus (STN) und der Globus pallidus interna. Beide Verfahren wirken ähnlich gut auf motorische Symptome wie Rigidität, Bradykinesie, Tremor sowie die Lebensqualität, wobei die STN-Stimulation häufiger eine Reduktion der Medikamente zu ermöglichen scheint. Auf der anderen Seite kann die STN-Stimulation auch Dyskinesien stimulieren, sodass man hier bei jedem Patienten individuell abwägen muss, sagte die Neurologin.

Wie sieht es mit nicht motorischen Symptomen aus? Kognitive Funktionen, Verhaltensstörungen und Depressionen werden durch THS in der Regel nicht verbessert und können sogar schlechter werden. Bei einigen Symptomen wie Miktionsstörungen, Obstipation und Schmerz sind zum Teil leichte Verbesserungen beschrieben. Hier müsse in Zukunft möglicherweise nach neuen Biomarkern für ein Ansprechen oder nach neuen Zielgebieten für die THS gesucht werden.