Die ersten Symptome einer Parkinson-Erkrankung sind oft nicht motorischer Natur. Erst wenn die Lewy-Körperchen, beginnend in den dopaminergen Neuronen des unteren Hirnstamms und des Riechhirns, die Substantia nigra im Mittelhirn erreichen, kommt es zu den typischen motorischen Störungen. Diese können anfangs oft noch gut mit einer oralen Therapie kontrolliert werden. Als Folge der Therapie entwickeln sich jedoch motorische Spätkomplikationen, die die Patienten sehr belasten.

Laut den aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Neurologie sollte die Therapie zum Ausgleich des zunehmenden Dopaminmangels im Gehirn frühzeitig, also unmittelbar nach Diagnosestellung beginnen. Goldstandard ist die Therapie mit L-Dopa, das in den dopaminergen Neuronen zu Dopamin umgewandelt wird. Eine Komplikation des Wirkstoffs sind die genannten motorischen Spätkomplikationen. Alternativ ist eine Therapie mit Dopaminagonisten möglich, die ähnliche Effekte wie Dopamin erzeugen können, jedoch weniger motorische Komplikationen auslösen. Allerdings haben Dopaminagonisten bei älteren und multimorbiden Patienten ein insgesamt ungünstigeres Nebenwirkungsprofil und gehen mit einem erhöhten Risiko für Störungen der Impulskontrolle und für starke Tagesmüdigkeit einher. Der Erhalt der Lebensqualität rückt bei der Entwicklung neuer Therapien immer mehr in den Vordergrund. Diese wird durch die motorischen Störungen der Erkrankung selbst wie auch durch die motorischen Spätkomplikationen der oralen L-Dopa-Therapie stark eingeschränkt. In mehreren Studien zeigte sich bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung und schweren motorischen Fluktuationen sowie Hyper-/Dyskinesien eine Besserung der Lebensqualität durch den Einsatz des Intestinalgels Duodopa® [Olanow CW et al. Lancet Neurol. 2014; 13 (2): 141 – 9; Fernandez HH et al. Mov Disord 2015; 30 (4): 500 – 9].

Eine wichtige Säule in der Therapie sei zudem laut Professor Alexander Storch von der Universitätsklinik Rostock die Schulung der Patienten. Diese benötigten ausreichend Informationen über die Behandlungsoptionen und müssten soweit möglich aktiv in die Therapieentscheidungen einbezogen werden. Spezielle Schulungsprogramme können die krankheitsbezogene Lebensqualität verbessern.