Seit sechs Jahren ist das neue Antikoagulans Dabigatran (Pradaxa®) zur Prävention von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern (VHF) zugelassen. Sein günstiges Nutzen-Risiko-Profil konnte Dabigatran auch im Behandlungsalltag bestätigen. So wurde das Risiko einen ischämischen Schlaganfall zu erleiden, für Patienten mit VHF durch die Behandlung mit Dabigatran um 20 % im Vergleich zu Warfarin gesenkt, wie eine FDA-Analyse von über 134.000 Patientendaten aus der öffentlichen Krankenversicherung Medicare ergab [Graham J et al. DOI: 10.1161/CIRCULATIONA-HA.114.012061]. Auch intrakranielle Blutungen traten unter dem NOAK seltener (- 66 %) auf als unter dem Vitamin-K-Antagonisten; die Mortalität sank um 14 %. Zu schweren Blutungen kam es mit beiden Gerinnungshemmern vergleichbar häufig; unter Dabigatran wurden mehr gastrointestinale (GI-)Blutungen beobachtet. In dieser Beobachtungsstudie wurden Patienten im Alter über 65 Jahren analysiert, die aufgrund von neu diagnostiziertem nicht valvulärem VHF zwischen Oktober 2010 und Dezember 2012 entweder mit Dabigatran (75/150 mg) oder Warfarin behandelt worden waren. Die „real-world-Daten“ hätten das Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil von Dabigatran aus der Zulassungsstudie RE-LY® bestätigt, sagte Professor Sven Waßmann, Klinik für Kardiologie am Isar Herz Zentrum München. Die Herzinfarkt- und GI-Blutungsraten seien in der Medicare-Analyse sogar etwas niedriger gewesen. Weitere Studien aus der Praxis — mit insgesamt rund 265.000 Patienten — bescheinigen Dabigatran ein gutes Sicherheitsprofil.