Zwei Phase-III-Studien bei Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (MS) zeigen die Überlegenheit des Prüfmedikaments Ocrelizumab gegenüber einer Standardtherapie mit Interferon beta-1a. Ocrelizumab reduziert signifikant Schubrate, Fortschreiten der Behinderung und Läsionen im MRT. In einer weiteren Phase-III-Studie wird Ocrelizumab bei Patienten mit primär progredienter MS (PPMS) getestet. Ocrelizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der selektiv und gezielt gegen CD20-positive B-Zellen gerichtet ist, die wesentlich zur Schädigung der Myelinscheide und der Axone bei Patienten mit MS beitragen. Ocrelizumab bindet an CD20-Oberflächenproteine, die auf bestimmten B-Zellen, nicht jedoch auf Stammzellen oder Plasmazellen, exprimiert werden. Deshalb bleibt bei Patienten, die mit Ocrelizumab behandelt werden, die Fähigkeit zur Bildung neuer B-Zellen erhalten.