Patienten mit Morbus Parkinson leiden häufig unter Schmerzen, die typischerweise im Schulter-/Schultergürtelbereich und in den Armen auftreten und großen Einfluss auf ihre Lebensqualität haben. Trotzdem werden diese Schmerzen oft unterschätzt, fehldiagnostiziert und nicht zufriedenstellend therapiert. Nach ersten Ergebnissen einer Phase-III-Studie ist die Fixkombination aus retardiertem Oxycodon und retardiertem Naloxon eine mögliche Therapieoption für Parkinson-Patienten mit starken Schmerzen, die nur mit starken Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können. Die multizentrische, doppelblinde, placebokontrollierte Studie untersuchte über 16 Wochen die Wirksamkeit bezüglich Schmerzlinderung und Sicherheit der Therapie mit der retardierten Fixkombination Oxycodon/Naloxon (Targin®) sowie die Effekte auf die Lebensqualität der Patienten. Eingeschlossen wurden 202 Patienten im Alter ≥ 25 Jahre in den Stadien II bis IV nach Hoehn & Yahr. Die Schmerzstärke lag bei ≥ 6 Punkten auf der Numerischen Rating Skala (11-Punkte Skala von 0 = kein Schmerz bis 10 = maximal vorstellbarer Schmerz). Die Studienteilnehmer durften keine reguläre vorherige Opioidtherapie erhalten haben und mussten seit mindestens vier Wochen wegen ihrer Parkinson-Erkrankung in Behandlung sein. Die Fixkombination wurde in einer Dosierung von bis zu 20 mg zweimal täglich verabreicht. Primärer Endpunkt war der mittlere tägliche Schmerz-Score. Der Beobachtungsphase schloss sich eine offene, vierwöchige Verlängerungsphase an.

„Erste Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die retardierte Fixkombination aus Oxycodon und Naloxon auch in der Schmerzbehandlung bei Morbus Parkinson wirksam ist und die Lebensqualität steigern kann“, so Professor Claudia Trenkwalder, Paracelsus-Elena-Klinik Kassel. „Weder motorische noch nicht-motorische Symptome haben sich unter der Therapie verschlechtert.“ Die vollständigen Studienergebnisse werden im Laufe dieses Jahres erwartet.