Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) erfährt in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit. Für die Therapie des RLS stehen aktuell nur dopaminerge Substanzen (L-Dopa und Dopaminagonisten) zur Verfügung.

Zu den Problemen der dopaminergen Therapie zählte Professor Magdolna Hornyak, Algesiologikum/Zentrum für Schmerzmedizin, München, die nachlassende Wirkung am Morgen (End-of-Dose-Rebound) und Rebound-Phänomene bei Reduktion oder Absetzen der Medikation. Als schwerste Nebenwirkung dopaminerger Substanzen gilt die Augmentation, bei der gleichzeitig ein Wirkungsverlust der Therapie und eine Zunahme der Symptomatik auftreten. PD Dr. Ilonka Eisensehr, Bonomed Studienzentrum München, machte darauf aufmerksam, dass es unter der dopaminergen Medikation auch zu Blutdruckregulationsstörungen mit Hypotonie sowie zu Zwangs- und Suchtverhalten (z.B. Spiel- und Kaufsucht) kommen könne.

Da in vielen Fällen kein ausreichender Therapieerfolg zu erzielen sei, so Hornyak, muss der Arzt nicht zugelassene Medikamente – häufig Opioide und Antiepileptika – als Off-Label-Use verordnen. Niedrig dosierte Opioide hätten sich in der Praxis als „klinisch gut wirksam“ gezeigt. Für die Kombination aus redardiertem Oxycodon und Naloxon (Targin®) zur Behandlung des RLS läuft aktuell ein Zulassungsverfahren.

Auf die aktuellen Leitlinien verwies Professor Svenja Happe, Klinik Maria Frieden, Telgte. Bei RLS-Patienten sei ein Ferritin-Zielwert von mindestens 50 μg/l definiert [http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-081.html]. In der Praxis werden oft 50–100 μg/l angestrebt. Ein Eisenmangel zähle zu den Auslösefaktoren für RLS und erhöhe das Augmentationsrisiko. In den Leitlinien wird auch auf weitere auslösende Faktoren einschließlich Medikamente wie Mirtazapin oder Citalopram verwiesen.