Bei MS-Patienten mit Response auf Fampridin (Fampyra®) bessern sich innerhalb der ersten zwei Wochen Gehfähigkeit, kognitives Leistungsvermögen, Stimmung und Tatkraft. Dies ist ein Zwischenergebnis einer noch laufenden Beobachtungsstudie. Die Auswertung basiert auf den Daten von 146 aus 196 in die „Dresdener Studie“ eingeschlossenen MS-Patienten. Der EDSS lag zwischen 4 und 7 (im Mittel 5,4) Punkten. Professor Tjalf Ziemssen, Leiter des MS-Zentrums am Universitätsklinikum Dresden, hob hervor, dass nicht nur die Fampridin-Responder, sondern auch die Nonresponder nachverfolgt werden. Davon erhoffe man sich Informationen zum Verlauf der Behinderung ohne Fampridin-Therapie. Das Responsekriterium (Steigerung der Gehgeschwindigkeit im T25FW-Test um mindestens eine Sekunde nach zweiwöchiger Therapie) erfüllten 71 (49 %) der Studienteilnehmer. Im Mittel waren sie 25 % schneller als vor Therapiebeginn (p ≤ 0,0001) mit einer um 23 % verlängerten Gehstrecke im 2-MWT (p ≤ 0,0001). Die objektive Verbesserung der Mobilität deckte sich in etwa mit der subjektiven Einschätzung der Patienten anhand von MSWS-12 (p ≤ 0,0001) und SCGI (p ≤ 0,0001). Als spannend bezeichnete Ziemssen den Befund, dass Fampridin bei den Respondern auch positive Auswirkungen auf Kognition und Konzentration (PASAT) (p = 0,001) sowie Depression (ADS-L) (p ≤ 0,0001) und Fatigue (WEIMuS) (p ≤ 0,0001) hat, was sich auch in einer besseren körperlichen Lebensqualität (FS-36) niederschlug.