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Eine GvHD-Prophylaxe mit Post-Transplant-Cyclophosphamid (PT-Cy) statt einer konventionellen Prophylaxe führt wohl nicht zu vermehrten Rezidiven bei AML-Patienten, die ein Transplantat von einem nicht verwandten Spender erhalten haben.
Post-Transplant-Cyclophosphamid (PT-Cy) wirkt präventiv gegen Graft-versus-Host-Erkrankungen (GvHD) bei haploidentischen Transplantaten und kommt vermehrt auch in anderen Transplantationssettings zum Einsatz, berichtete Arnon Nagler, Ramat Gan, Israel. Ob PT-Cy im Vergleich zu einer konventionellen GvHD-Prophylaxe allerdings bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) und Transplantaten von einem nicht verwandten Spender mit einem erhöhten Rezidivrisiko einhergeht, untersuchte das Team um Nagler nun. Denn: PT-Cy verhindert zwar eine GvHD nach der Transplantation, könnte aber auch den Graft-versus-Leukemia(GVL)-Effekt unterdrücken und dementsprechend zu vermehrten Rezidiven führen.
Keine Unterschiede im Rezidivrisiko
In die retrospektive Untersuchung eingeschlossen waren Erwachsene mit De-novo-AML in erster kompletter Remission, die sich zwischen 2014 und 2021 einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (9-10/10 nicht verwandte Spender) unterzogen hatten. 707 Personen erhielten PT-Cy und 6.342 Patienten eine konventionelle GvHD-Prophylaxe. Teilnehmende der PT-Cy-Gruppe waren median jünger (52,7 vs. 56,6 Jahre; p < 0,0001), hatten häufiger ein Transplantat von einem HLA-9/10-Spender erhalten (33,8 vs. 16,4 %; p < 0,0001) und waren häufiger mit einer myeloablativen Konditionierung behandelt worden (61,7 vs. 50,2 %; p < 0,0001).
In der Multivariatanalyse unterschied sich das 2-Jahres-Rezidivrisiko mit 24,9 vs. 26,9 % nicht signifikant zwischen den beiden Strategien (Hazard Ratio [HR] 1,11; p = 0,31); gleiches galt für das leukämiefreie (HR 0,93; p = 0,39) und das Gesamtüberleben (HR 0,93; p = 0,45). Die nicht rezidivbedingte Mortalität sank unter PT-Cy (HR 0,67; p = 0,01).
Nach 180 Tagen traten unter PT-Cy seltener eine akute GvHD (Grad II-IV: HR 0,74; p = 0,007; Grad III-IV: HR 0,56; p = 0,004) und chronische GvHD (HR 0,5; p < 0,001) auf als in der Kontrollgruppe. Das GvHD-freie rezidivfreie Überleben fiel unter PT-Cy höher aus als unter der konventionellen Prophylaxe (HR 0,69; p < 0,001). Das Engraftment von Neutrophilen und Thrombozyten war jedoch geringer.
Insgesamt scheint sich PT-Cy nach einer Transplantation von einem nicht verwandten Spender nicht negativ auf den GVL-Effekt auszuwirken, resümierte Nagler. Die Schwelle für die Konzentration an T-Zellen, um eine GVL auszulösen, sei geringer als diejenige, die benötigt wird, um eine GvHD zu triggern. Ein geringeres GvHD-Level könne ausreichen, um ein Rezidiv zu verhindern, so der Referent abschließend.
Bericht vom 50. EBMT Annual Meeting, das vom 14. bis 17. April 2024 in Glasgow, Schottland stattfand
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Sonnet, M. AML: PT-Cy als GvHD-Prophylaxe punktet bei nicht verwandten Spendern. InFo Hämatol Onkol 27, 53 (2024). https://doi.org/10.1007/s15004-024-0594-1
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