Für die Erstlinienbehandlung des lokalisierten oder metastasierten Urothelkarzinoms gibt es neue Optionen. So wird die platinbasierte Chemotherapie durch Checkpointinhibitoren ergänzt.

Gunhild von Amsberg, Hamburg, ging auf aktuelle Daten zur Phase-III-Studie JAVELIN Bladder 100 ein. „Die Langzeitdaten der zulassungsrelevanten Studie zeigen ein verlängertes medianes Gesamtüberleben ab Start der Erstlinien-Chemotherapie von knapp 30 Monaten unter dem [Checkpointinhibitor] Avelumab (Bavencio®) plus bestmöglicher Begleitbehandlung („best supportive care“, BSC) versus 20,5 Monate unter alleiniger BSC“ [Sridhar SS et al. ASCO GU. 2023; Abstr 508]. Wichtig bei diesen Daten sei, dass primär progrediente Erkrankte nicht Teil der Studie gewesen seien. „Wir sehen hier einen Vorteil der Avelumab-Erhaltungstherapie, egal ob Cisplatin oder Carboplatin eingesetzt wurde“, so die Expertin.

Mit Fokus auf die Sequenztherapie seien auch die Auswertungen der Real-Word-Daten der AVENANCE-Studie spannend [Barthélémy P et al. ASCO GU. 2024;Abstr 561]. „Die Auswertungen zeigen ein medianes Gesamtüberleben von 40,8 Monaten unter der Sequenz von Avelumab und einer Folgetherapie mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten“, so von Amsberg. Diese sehr positiven Daten sollten allerdings in prospektiven Studien überprüft werden.

Live-Webinar „‚Faktencheck Urothelkarzinom‘: Mehr Optionen, bessere Versorgung? Neue und bewährte Therapiekonzepte in der Erstlinie des Urothelkarzinoms“, 13. März 2024; Veranstalter: Merck