Mit Pirtobrutinib, einem selektiven irreversiblen Inhibitor der Brutontyrosinkinase (BTK), kann eine Resistenz gegenüber kovalenten BTK-Inhibitoren bei chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) überwunden werden. Darauf weisen die Ergebnisse einer Phase-I/II-Studie hin, in der Patientinnen und Patienten mit rezidivierten oder refraktäreren B-Zell-Lymphomen mit Pirtobrutinib behandelt wurden.

Die Auswertung umfasste 317 Patienten mit CLL oder kleinzelligem lymphozytischem Lymphom (SLL), die im Median bereits drei Therapielinien wegen dieser Erkrankung erhalten hatten. 247 waren zuvor bereits mit einem kovalenten BTK-Inhibitor (am häufigsten Ibrutinib oder Acalabrutinib) behandelt worden und bildeten die Grundlage für die Auswertung. 100 von ihnen waren außerdem mit einem BCL-2-Inhibitor, meist Venetoclax, behandelt worden.

Primärer Endpunkt war die Gesamtansprechrate (ORR, mindestens partielles Ansprechen) in der Kohorte, die mit einem kovalenten BTK-Inhibitor vorbehandelt war. 73,3 % dieser Patienten sprachen auf Pirtobrutinib an. Wurde auch ein partielles Ansprechen mit Lymphozytose hinzugenommen, lag die ORR bei 82,2 %. Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 19,6 Monate.

Die Sicherheitsanalyse wurde über alle 317 Patienten mit CLL oder SLL durchgeführt. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse bei denjenigen, die mindestens eine Dosis Pirtobrutinib erhalten hatten, waren Infektionen (71,0 %), Blutungen (42,6 %) und Neutropenien (32,5 %). Einige für BTK-Inhibitoren sonst typische Nebenwirkungen traten nicht sehr häufig auf, z. B. Hypertonie (14,2 %), Vorhofflimmern oder -flattern (3,8 %) und schwere Blutungen (2,2 %).

Mato AR et al. Pirtobrutinib after a Covalent BTK Inhibitor in Chronic Lymphocytic Leukemia. N Engl J Med. 2023;389(1):33-44