Zanubrutinib (Zanu) wurde am 15. November 2022 für die Therapie erwachsener Patientinnen und Patienten mit nicht vorbehandelter oder rezidivierter/refraktärer (r/r) CLL auf der Basis von zwei Phase-III-Studien zugelassen.

Stephan Stilgenbauer, Ulm, stellte die Studie SEQUOIA1 vor, in die therapienaive CLL-Patienten aufgenommen worden waren, für die eine Therapie mit FCR (Fludarabin, Cyclophosphamid, Rituximab) nicht geeignet war. In der Kohorte 1 der Studie erhielten Patienten ohne 17p-Deletion Zanu (Brukinsa®) oder sechs Zyklen Bendamustin/Rituximab. Im primären Endpunkt, dem progressionsfreien Überleben (PFS), zeigte sich ein signifikanter Vorteil für Zanu (Hazard Ratio 0,42; pzweiseitig < 0,0001) [Tam CS et al. Lancet Oncol. 2022; 23(8):1031-43].

Die zweite Phase-III-Studie präsentierte Clemens Wendtner, München. Die CLL-Patienten hatten ≥ eine systemische Vortherapie erhalten und waren erneut therapiebedürftig. Sie erhielten Zanu oder Ibrutinib jeweils bis zur Progression oder dem Auftreten unzumutbarer Toxizität. Erstmals konnte in dieser Studie die Überlegenheit eines BTK-Inhibitors gegenüber einem anderen gezeigt werden, so Wendtner. Nach einem medianen Follow-up von fast 30 Monaten war das Progressionsrisiko in der Zanu-Gruppe um 35 % geringer als in der Ibrutinib-Gruppe (pzweiseitig = 0,0024) [Brown JR et al. N Engl J Med. 2023;388(4):319-32].

Pressekonferenz "Bruknsa®: Neue Therapieoptionen für Patient:innen mit Marginalzonenlymphom (MZL) und Chronischer lymphatischer Leukämie (CLL)", 1. Februar 2023; Veranstalter: BeiGene