Acht Wochen oder weniger zwischen Diagnose und Operation - dieses Intervall schlagen US-Forschende als Merkmal für eine gute (chirurgische) Brustkrebsversorgung vor. Denn in einer aktuellen Analyse von Fällen (n = 373.334) aus der National Cancer Database war ein Intervall von ≥ 9 Wochen mit einem schlechteren Gesamtüberleben (OS) assoziiert - im Vergleich zu 0-4 Wochen (Hazard Ratio 1,15; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 1,08-1,23; p < 0,001) [Wiener AA et al. JAMA Surg. 2023; https://doi.org/grvqjd]. Gleichzeitig betont das Team: "Insbesondere bei jüngeren Betroffenen, die einen Großteil ihres Lebens als Überlebende verbringen werden, sollte man sich die nötige Zeit nehmen, um die besten Entscheidungen für diese Erkrankten zu treffen". In eine ähnliche Richtung stößt auch ein Kommentar zur Studie von einem Team um Rita A. Mukhtar, San Francisco: "Zu frühes Operieren könnte tatsächlich auf mangelnde Qualität hindeuten, während zu spätes Operieren vielleicht auf einen mangelnden Zugang zur Versorgung hinweist" [JAMA Surg. 2023; https://doi.org/jzzq]. Der zweite Teil des Kommentars bezieht sich darauf, dass gerade bei sozioökonomisch schlechter Gestellten das Intervall zwischen Diagnose und OP länger ausfiel. Würde der Zusammenhang von Intervalldauer und OS also vielleicht kleiner, wenn man für solche Faktoren (und Tumortypen) kontrollieren würde? Das muss weitere Forschung zeigen!