Der Zweitlinienstandard Ramucirumab plus Paclitaxel wirkt unabhängig von einer Vorbehandlung mit einer immunonkologischen (IO) Therapie oder einer gegen HER2 gerichteten Therapie.

Die Sequenztherapie mit Ramucirumab (Cyramza®) plus Chemotherapie (CTX) hat sich beim metastasierten Magenkarzinom als Standard in der Zweitlinientherapie seit langem etabliert. Während die Biomarker HER2 und PD-L1 für die Therapiewahl in der Erstlinie bereits entscheidend seien, werde eine Zweitlinientherapie nach wie vor auf Basis der Klinik und den Kontraindikationen ausgewählt, betonte Michael Stahl, Essen. Ohne Kontraindikation wird eine antiangiogene Therapie mit Ramucirumab plus Paclitaxel als Standard empfohlen, bei einer Kontraindikation gegen die CTX kommt Ramucirumab als Monotherapie und bei einer Kontraindikation gegen die antiangiogene Therapie ein Taxan oder Irinotecan zum Einsatz [Onkopedia-Leitlinie "Magenkarzinom". August 2022]. Die IO-Therapie hat keinen Stellenwert in der Zweitlinie. Stahl verwies auf die hohe Wirksamkeit von Ramucirumab in den Zulassungsstudien, in denen nach Versagen einer Erstlinien-CTX sowohl das progressionsfreie Überleben (PFS) als auch das Gesamtüberleben (OS) unter Ramucirumab plus Paclitaxel versus Paclitaxel allein und unter Ramucirumab versus Best Supportive Care signifikant verlängert wurde [Wilke H et al. Lancet Oncol 2014; 15(11):1224-35; Fuchs CS et al. Lancet 2014;383(9911):31-9].

Symposium "Signaturen, Synergien und Sequenzen - intelligent kombinieren beim Magenkarzinom" anlässlich des 35. Deutschen Krebskongresses, 15. November 2022, Berlin; Veranstalter: Lilly