Die Prognose für Menschen, die an einem multiplen Myelom (MM) erkranken, hängt auch von zytogenetischen Auffälligkeiten (CA) ab. Dass in dieser Hinsicht ein Verlust der Region 32 des kurzen Arms des Chromosoms 1 - die sogenannte del(1p32) - bedeutsam ist, hat ein französischen Team erneut in einer Kohorte von Personen mit neu diagnostiziertem MM (n = 2.551) belegt [Schavgoulidze A et al. Blood. 2022; https://doi.org/jnv6]: Lag eine del(1p32) vor, fiel das mediane Gesamtüberleben (OS) der Betroffenen mit 49 versus 124 Monaten erheblich kürzer aus, als bei Erkrankten ohne del(1p32). Besonders ungünstig für das OS war die del(1p32), wenn sie beide homologen Chromosomen betraf, also biallelisch war; in einer entsprechenden Subanalyse betrug das OS dann 25 versus 60 Monate (monoallelische vs. biallelische del[1p32]).

Die für die Studie genutzten Daten stammten aus dem Studienregister der Intergroupe Francophone du Myélome. Betroffen von einer del(1p32) waren in der Kohorte 11 %.

Aufgrund der prognostischen Bedeutung spricht sich das Team dafür aus, den del(1p32)-Status bei Personen mit neu diagnostiziertem MM systematisch zu erfassen.