Die Behandlung mit Immuncheckpointinhibitoren (ICI) bietet Menschen mit fortgeschrittenem PD-L1-positivem nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC), die keine therapierbare Treibermutationen aufweisen, erstmals die Option auf ein Langzeitüberleben.

Mit dem PD-1-Inhibitor Cemiplimab (Libtayo®) steht eine effektive ICI-Therapie für die Erstlinie beim fortgeschrittenem NSCLC ohne adressierbare Treibermutation und Nachweis einer PD-L1-Expression auf mindestens 50 % der Tumorzellen zur Verfügung. Die Zulassung umfasst auch jene mit lokal fortgeschrittener Erkrankung (Stadium IIIB/C), die keine Kandidaten für eine definitive Radiochemotherapie sind. Die Monotherapie mit Cemiplimab reduzierte in der Zulassungsstudie EMPOWERLung 1 gegenüber der platinbasierten Chemotherapie das relative Sterberisiko der Betroffenen um 43 % (Hazard Ratio [HR] 0,57; p = 0,0002) [Sezer A et al. Lancet. 2021; 397(10274):592-604]. Die Subgruppenauswertung für das Stadium IIIB/C ergab sogar eine relative Risikoreduktion um 52 % (HR 0,48; p = 0,09), erläuterte Silvia Gütz, Leipzig.

Nach Gütz war die Cemiplimab-Monotherapie umso effektiver, je höher die PD-L1-Expression lag. Sogenannte "Hochexprimierer" (PD-L1-Expression ≥ 90 %) sind laut Gütz wahrscheinlich mit der ICI-Terapie "sehr gut behandelt" und benötigen keine zusätzliche Chemotherapie.

OnkoLive Symposium "Immuntherapie beim (fortgeschrittenen) NSCLC", 2. Februar 2022; Veranstalter: Sanofi-Aventis