Carfilzomib ist ein sehr wirksamer Proteasominhibitor (PI) und ein wichtiger Kombinationspartner in der Therapie des multiplen Myeloms. Seine spezifischen Toxizitäten sind jedoch eine Herausforderung und machen eine Optimierung von Carfilzomib-Regimes zur Abschwächung dieser Effekte dringend erforderlich, so das Fazit einer aktuellen Übersichtsarbeit.

Carfilzomib hemmt die Proteasomaktivität, indem es irreversibel und hoch selektiv Komplexe mit dem Proteasom bildet.

Studien belegen eine erhöhte Wirksamkeit des PI im Rahmen verschiedener Kombinationstherapien von Patienten mit multiplem Myelom, sei es in Kombination mit Dexamethason (Kd), mit Lenalidomid und Dexamethason (KRd), mit Daratumumab und Dexamethason (DKd) oder mit Isatuximab und Dexamethason (IKd). Allerdings kommt es auch zu Resistenzen gegen Carfilzomib.

Das Toxizitätsprofil aller drei zugelassenen PI (Bortezomib, Carfilzomib und Ixazomib) ist unterschiedlich. Während eine periphere Neuropathie unter Carfilzomib deutlich seltener ist als unter Bortezomib, ist Carfilzomib häufiger mit kardiovaskulären unerwünschten Ereignissen assoziiert. Daher ist vor Therapiebeginn die Eruierung kardiovaskulärer Risikofaktoren und unter der Therapie eine engmaschige Kontrolle auf kardiovaskuläre unerwünschte Ereignisse notwendig.

Außerdem kann die Behandlung mit Carfilzomib mit renaler Toxizität einhergehen. In einer gepoolten Auswertung von vier randomisierten, kontrollierten Studien lag die kumulative Rate von Nierentoxizitäten bei 21,3 %. Ixazomib, der erste orale PI, weist dagegen bei guter Wirksamkeit weniger Toxizitätsprobleme als Bortezomib und Carfilzomib auf.

Jayaweera SPE et al. Carfilzomib: A Promising Proteasome Inhibitor for the Treatment of Relapsed and Refractory Multiple Myeloma. Front Oncol. 2021;11:740796