Die Radioligandentherapie (RLT) mit 177Lu(Lutetium)-markiertem prostataspezifischem Membranantigen (177Lu-PSMA) entwickelt sich zu einer vielversprechenden Option bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC). Sie führte zu einem signifikanten Ansprechen bei geringer Toxizität und könnte daher bei mCRPC nicht nur als letzte Therapieoption eingesetzt werden, sondern auch in Kombination mit systemischen Therapien. Das zeigte eine retrospektive Kohortenanalyse mit 191 Patienten. Die meisten (89,5 %) hatten sich zuvor einer systemischen Erst- und Zweitlinientherapie unterzogen. In dieser Studie bekamen sie ein bis fünf Zyklen 177Lu-PSMA i. v. mit einer mittleren injizierten Aktivität von 6,1 ± 1,0 GBq pro Zyklus.

Zu einer Abnahme des PSA-Werts kam es bei 75 % der Patienten. Eine Abnahme des PSA-Werts um mindestens 50 % (primärer Endpunkt) wurde bei 56 % der Patienten beobachtet.

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Die Therapie mit 177Lu-PSMA greift die Prostatakrebszellen gezielt an.

Das mediane Gesamtüberleben lag bei zwölf Monaten, das mediane Überleben ohne biochemische Progression bei vier Monaten und das mediane Überleben ohne Nachweis neuer Metastasen im PET/CT (Positronenemissionscomputertomografie) bei sechs Monaten.

Patienten, die auf die RLT ansprachen, lebten doppelt so lange wie Patienten ohne Ansprechen (18 vs. 9 Monate; p < 0,001). Das Überwiegen von Lymphknotenmetastasen und Chemotherapienaivität waren signifikant mit einem längeren Überleben unter RLT assoziiert. Darüber hinaus bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Ausgangs-PSA-Wert und dem Überleben: Ein niedrigerer Wert war prädiktiv für ein niedrigeres Sterberisiko und ein niedrigeres Progressionsrisiko.

Meyrick D et al. Real-World Data Analysis of Efficacy and Survival After Lutetium-177 Labelled PSMA Ligand Therapy in Metastatic Castration-Resistant Prostate Cancer. Target Oncol. 2021;16(3): 369-80