Liebe Leserinnen und Leser,

auf den kontinuierlichen Anstieg von Krebserkrankungen in Deutschland wurde 2015 mit einer Stärkung der Krebsprävention durch das Präventionsgesetz reagiert, und 2019 mit der Ausrufung der Nationalen Dekade gegen Krebs. Auf Bundesebene wird besonders die Forschung zu den Themen der Darmkrebsprävention, risikoadaptierten Früherkennungsmaßnahmen und die Primärprävention von Krebserkrankung in den Fokus gerückt.

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Das Präventionsgesetz fördert die Umsetzung der Verhaltens- und Verhältnisprävention in den verschiedenen Zielgruppen und Settings. Die strategische Ausrichtung der Maßnahmen stützt die individuelle Entscheidung zur Krebsprävention. Hauptzielsetzung sind nicht nur, dass möglichst viele Personen an den Screeningverfahren im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchungen teilnehmen, sondern, dass sie informierte und ausgewogene Gesundheitsentscheidungen fällen. Doch wie kann das gesundheitsbewusste Verhalten gestärkt werden? In diesem Schwerpunkt beleuchten wir zwei ausgewählte Möglichkeiten, wie das gelingen kann.

Beitrag 1: Krebsprävention und Shared-Decision-Making

Lifestylefaktoren und Früherkennung sind als Teil des individuellen Verhaltens sehr schwer zu beeinflussen. Zusätzlich ist der Zugang zu evidenten Gesundheitsinformationen für viele Menschen eine Herausforderung. Niedrige kommunikative Barrieren bei der Wissensvermittlung und Motivation können Verhaltensänderungen bewirken. Konkrete und alltagsnahe Ziele sowie das gemeinsame strukturierte Abwägen, können Krebsprävention leichter umsetzbar machen. Beispiele dafür, wie das in der Praxis gelingen kann, finden Sie im ersten Beitrag von Ullrich Graeven, Mönchengladbach, und mir ab Seite 10.

Beitrag 2: Krebsprävention früh etablieren

Besonders Jugendliche gelten als wichtige Zielgruppe, um ein Bewusstsein für die Krebsprävention zu entwickeln und verstetigen. Das Wissen Jugendlicher über die Erkrankung Krebs und mögliche präventive Maßnahmen ist weitestgehend gering. Um Kenntnisse über Gesundheitsverhalten frühzeitig zu festigen, hat die Krebsgesellschaft Thüringen mit einem neuen Projekt für Jugendliche begonnen. Details dazu finden Sie im zweiten Beitrag von Kim N. Wendt, Kristina Köber-Kalusa und Astrid Heßmer, Jena, ab Seite 14.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre.

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Friederike Kreuzwieser, M.Sc. PH

Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.

Schwerpunkt Prävention

kreuzwieser@krebsgesellschaft-nrw.de

© Krebsgesellschaft NRW e. V.