In der Prophylaxe der Graft-versus-Host-Reaktion nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation sind Calcineurininhibitoren wie Cyclosporin oder Tacrolimus in Kombination mit Methotrexat Standard. Mit Calcineurininhibitor-freien Interventionen wurden in einer Phase-III-Studie keine besseren Ergebnisse erzielt.

346 Patienten im medianen Alter von 51 Jahren mit akuter Leukämie oder Myelodysplasie wurden rekrutiert. Die Patienten wurden einer von drei Interventionen zugeführt: Stammzelltransplantation nach selektiver CD34-Anreicherung ohne weitere Immunsuppression, Gabe von Cyclophosphamid als Monotherapie an den Tagen 3 und 4 nach der Knochenmarktransplantation oder Gabe von Tacrolimus und Methotrexat nach der Knochenmarktransplantation (Kontrollgruppe).

Nach zwei Jahren betrug das rezidivfreie Überleben bei Patienten mit CD34-Selektion 50,6 % (Hazard Ratio [HR] 0,80; p = 0,24), bei Patienten mit Cyclophosphamid nach Knochenmarktransplantation 48,1 % (HR 0,86; p = 0,41) und bei den Kontrollpatienten 41,0 %. Die entsprechenden Raten für das Gesamtüberleben betrugen 60,1 % (HR 1,74; p = 0,02), 76,2 % (HR 1,02; p = 0,95) und 76,1 %.

Die CD34-Selektion war mit einem niedrigeren Risiko für eine moderate bis schwere Graft-versus-Host-Reaktion assoziiert (HR 0,25; p = 0,02), aber auch mit einer höheren transplantatbezogenen Mortalität (HR 2,76; p = 0,01). Die Gabe von Cyclophosphamid nach der Knochenmarktransplantation war mit einem vergleichbaren Risiko für eine moderate bis schwere Graft-versus-Host-Reaktion und vergleichbaren Überlebensraten wie die Kontrolltherapie assoziiert, jedoch gab es einen Trend zu weniger Krankheitsrezidiven (HR 0,52; p = 0,037).

Luznik L et al. Randomized Phase III BMT CTN Trial of Calcineurin Inhibitor-Free Chronic Graft-Versus-Host Disease Interventions in Myeloablative Hematopoietic Cell Transplantation for Hematologic Malignancies. J Clin Oncol. 2022;40(4):356-68