Mit Venetoclax-basierten Kombinationen kann bei akuten myeloischen Leukämien (AML) ein Gesamtüberleben (OS) erreicht werden, das dem unter bisherigen Standardtherapien deutlich überlegen ist.

Dies ergaben u. a. erste Daten der Phase-III-Studie VIALE-A mit insgesamt 431 therapienaiven AML-Patienten, für die aufgrund von Alter oder Komorbidität eine Standardinduktionstherapie mit einer intensiven Chemotherapie nicht infrage kam [DiNardo CD et al. N Engl J Med. 2020;383(7):617-29]. Die Patienten erhielten randomisiert entweder Venetoclax (Venclyxto®) plus Azacitidin oder Placebo plus Azacitidin. Nach einem medianen Follow-up von 20,5 Monaten zeigte sich ein signifikanter OS-Vorteil unter Venetoclax plus Azacitidin (medianes OS 14,7 vs. 9,6 Monate; p < 0,001). Auch die kombinierte Rate aus kompletter Remission (CR) und CR mit unvollständiger hämatologischer Regeneration (CRi) fiel unter der Venetoclax-basierten Kombination deutlich höher aus (66,4 vs. 28,3 %; p < 0,001). Zudem sprachen die Patienten mit der Venetoclax-Kombination schneller auf die Therapie an. Nur in seltenen Fällen machten schwere Zytopenien unter Venetoclax plus Azacitidin einen Therapieabbruch erforderlich. In einem Update der Onkopedia-Leitlinien vom Januar 2021 wird Venetoclax plus Azacitidin als "Standard of Care" bei unfitten Patienten mit neu diagnostizierter AML, für die eine intensive Chemotherapie nicht in Frage kommt, ausgewiesen.

Symposium: "Gemeinsam Grenzen verschieben: Weiterentwicklung von Therapiestandards in CLL und AML", im Rahmen der DGHO-Jahrestagung, 2. Oktober 2021; Veranstalter AbbVie