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Im November wurde mit Pralsetinib erstmals ein Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) für die Erstlinientherapie des fortgeschrittenen RET-fusionspositiven nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) EU-weit zugelassen.
Bei Dimerisierung des Gens für die RET-Tyrosinkinase (TK) mit Partnern wie KIF5B oder CCCD6 entsteht ein konstitutiv überexprimiertes und aktiviertes Fusionsprotein, das die Tumorgenese antreibt. Mit Pralsetinib (Gavreto®) wurde ein hochselektiver und potenter RET-Inhibitor entwickelt, der eine extrem hohe Affinität zur RET-TK hat, erläuterte Frank Griesinger vom Pius-Hospital Oldenburg.
In der Phase-I/II-Studie ARROW mit rund 200 Patient*innen mit fortgeschrittenem RET-fusionspositiven NSCLC [Curigliano G et al. J Clin Oncol. 2021; https://doi.org/hdpm] sprachen von 68 nicht vorbehandelten Betroffenen 79 % auf den TKI an, davon 6 % mit einer kompletten Remission (CR). Der Median in der Ansprechdauer war nach einem Follow-up von 17 Monaten noch nicht erreicht; das progressionsfreie Überleben lag bei median 13 Monaten. In der Zweitlinie war Pralsetinib nicht ganz so wirksam.
Nach Griesinger sollten daher alle NSCLC-Patient*innen vor Therapiebeginn flächendeckend genetisch getestet werden, um den TKI bei Nachweis einer RET-Fusion direkt in der ersten Therapielinie einzusetzen.
Launch-Pressegespräch "First things first: Gavreto® beim RET-Fusionspositiven NSCLC", 25. November 2021; Veranstalter: Roche
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Arnheim, K. RET-Fusionsprotein als neues Target. InFo Hämatol Onkol 25, 49 (2022). https://doi.org/10.1007/s15004-022-8935-4
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