Für Erwachsene mit primärer Myelofibrose (MF), Post-Polycythaemia-Vera-MF oder Post-essentieller-Thrombozythämie-MF steht mit Fedratinib nun ein zweiter JAK-Inhibitor zur Verfügung.

Im Jahr 2012 wurde mit Ruxolitinib (RUX) bereits der erste Hemmstoff der JAK ("Januskinase") zur Behandlung von Erwachsenen mit MF zugelassen, doch nicht alle Patienten vertragen ihn. Zytopenien sind der Hauptgrund für einen Abbruch der RUX-Therapie bei MF-Patienten. Mit Fedratinib (Inrebic®) steht nun ein weiterer JAK-Inhibitor zur Verfügung. Fedratinib ist selektiv wirksam gegen die Wildtyp- als auch die mutierte JAK2. Eine gemeinsame Analyse von Daten der Studien JAKARTA und JAKARTA2 ergab, dass Fedratinib sowohl bei RUX-naiven als auch -vorbehandelten MF-Patienten mit Thrombozytopenien zu einem Milzansprechen und auch zur Reduzierung der Symptomlast führt [Harrison C et al. Blood. 2019; https://doi.org/ 10.1182/blood-2019-129288]. So wurde für Patienten mit Thrombozytenzahlen < 100 × 109/L ein ähnlich gutes Milzvolumen und ein ähnliches Symptomansprechen erreicht, unabhängig davon, ob Fedratinib als Erst- oder Zweitlinientherapie eingesetzt worden war.

Claire Harrison, London, Großbritannien, resümierte: "Denken Sie in der Therapiepraxis früh an einen Wechsel von RUX zu Fedratinib. Besonders Patienten mit Thrombozytopenie können von einem Einsatz von Fedratinib in der Erstlinientherapie profitieren, evtl. auch solche, die besonders gebrechlich sind."

Virtuelles Satellitensymposium "JAK 2.0 - The role of Fedratinib in Myelofibrosis Therapy", 21. April 2021; Veranstalter: Bristol-Myers Squibb