Bei NSCLC mit KRAS-G12C-Mutation könnte sich der spezifische Inhibitor Sotorasib bewähren.

Beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) wurden immer mehr genetische Veränderungen identifiziert, die zur Entwicklung von zielgerichteten Therapien und einer Änderung des Behandlungsparadigmas führen, erläuterte Jürgen Wolf, Köln. Er stellte den ersten KRAS-Inhibitor Sotorasib vor, der zielgerichtet den KRAS-Subtyp G12C inhibiert. Bei einem Viertel der NSCLC-Patienten mit einem Adenokarzinom wird die onkogene Treibermutation KRAS identifiziert und bei ca. der Hälfte dieser Mutationen handelt es sich um eine RAS-G12C-Punktmutation [Kim D et al. Cell. 2020;183:850-9].

In der Phase-II-Studie CodeBreaK 100 wurden 124 Patienten mit KRAS-G12C-mutiertem Adenokarzinom mit Sotorasib behandelt [Li T et al. WCLC. 2020;Abstr PS01.07]. Die Patienten (Alter: median 63,5 Jahre , 93 % aktuell oder ehemalig Raucher, 81 % progredient unter vorangegangener platinbasierter Chemotherapie und PD-1/L1-Inhibition) erhielten 960 mg Sotorasib einmal täglich bis zum Progress.

Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 12,2 Monaten wurde bei 81 % eine Tumorschrumpfung beobachtet. Für ein Ansprechen nach RECIST werde eine 30 %ige Schrumpfung des Tumordurchmessers gefordert. Nach Wolf betrug in CodeBreaK 100 die Tumorschrumpfung der ansprechenden Patienten im Median 60 %.

Die Zeit bis zum objektiven Ansprechen betrug 1,4 und die mediane Ansprechdauer 10,0 Monate. Zum Zeitpunkt des Daten-Cutoffs waren 43 % der Responder weiterhin in Behandlung mit Sotorasib, das mediane progressionsfreie Überleben lag bei 6,8 Monaten.

Virtueller Post-WCLC-Mediadialog "Sotorasib beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom: Highlights von der World Conference on Lung Cancer", 8. Februar 2021; Veranstalter: Amgen